Es war soweit, der Hauptteil meiner Saison ging in die Startlöcher. Der erste Lauf der DMV Rundstrecken Championship (oder kurz DRC) fand im tschechischen Most statt. Vor dem Wochenende wurde noch schnell neues Dunlop-Gummi auf die Felgen gezogen, mein Vater als fleißiges Helferlein eingepackt und los ging’s Richtung Osten.
Freies Training am Freitag – wo geht’s hier lang?
Um mich an die unbekannte Strecke zu gewöhnen fuhr ich den Freitag schon ein paar Turns freies Training. Schnell hatte ich mich auf die Strecke eingeschossen und wusste wo es hergeht. An das Motorrad musste ich mich ebenfalls nochmals neu gewöhnen. Nach den 1000km Hockenheim hatte ich die Geometrie auf den Kopf gestellt – Front hoch und Heck runter. Die Dunlop-Reifen funktionierten anstandslos und ich kam am Ende des Tages auf eine 1:47.2.
Samstag – Das erste Qualifying der Saison
Der Samstag sollte ein relativ entspannter Tag werden. Am Morgen hatte ich nochmal einen Turn zum eingrooven, kurz nach Mittag ging es in Q1 und gegen Abend ins Q2. Wie schon Freitag hatten wir schönstes Wetter, um die 24-25°C und Sonne satt.
Morgens sowie in Q1 benutzte ich noch den Hinterreifen vom Vortag. Damit konnte ich die 47.2 vom Freitag allerdings nicht mehr knacken und kam nach Q1 nur auf eine 47.9. Das hatte ich mir auch anders vorgestellt.
Für Q2 wechselte ich auf einen neuen Hinterreifen. Bei diesem machte ich allerdings einen Fehler beim Luftdruck. Trotzdem verbesserte ich mich auf eine 46.4. Die Zeit reichte für den 22. Startplatz. Wieder nicht so wirklich passend zu meinen eigentlichen Ambitionen. Allerdings zeigte mir das auch, welches Niveau in der DRC herrscht.
Rennen 1 – verkürzt, miserabeler Start, aber Speed gefunden
Es sollte somit in das erste Rennen der DRC 2018 gehen. Leicht bis mittelstark nervös standen wir in der Boxengasse und warteten darauf, dass die Ampel auf Grün schaltet. Doch aufgrund einer Ölspur aus dem Moto1000-Rennen wurde daraus erstmal nichts. Diese musste erst abgereinigt werden, was zu einer Verzögerung führte. Unser Rennen wurde von 15 auf 10 Minuten verkürzt.
Nachdem wir dann letztendlich am Start standen ging der Puls ins die Höhe, es wurde auf das Erlöschen der Startampel gewartet. Mein Start klappte irgendwie gar nicht, ich kam kaum vom Fleck. Weit zurück gefallen bog ich in die erste Ecke ein und wurde dort auf den inneren Curb gedrückt. Nach der ersten Schikane befand ich mich auf P29.
Euphorie verursachte das nicht unbedingt im Helm. Ich versuchte das beste aus der Situation zu machen und kämpfte mich nach vorn. Auf P23 angekommen sprang mir der Gang in der Spitzkehre heraus, ich musste weit gehen und fiel wieder einen Platz zurück. Nachdem ich mir diesen wieder geholt hatte, klaffte bis zur nächsten Gruppe eine Lücke von knapp vier Sekunden. Diese schloss ich zwar mit großen Schritten, doch das Rennen war vorbei bevor ich sie einholen konnte.
Endergebnis war somit ein enttäuschender 23. Platz (P14 in der STK). Während meiner Aufholjagd fuhr ich deutlich schneller als im Qualifying und schaffte eine 1:45.3. Wenigstens einen besseren Rhythmus hatte ich gefunden.
Rennen 2 – 20 Minuten Vollgas
Für den zweiten Start nahm ich mir natürlich mehr vor. Auf keinen Fall wollte ich wieder so verhungern wie im ersten Rennen. Vor dem Rennen noch schnell ein paar Tipps von Frank Häfner eingeholt und ab ging’s in die Startaufstellung. Doch einen guten Start bekam ich dieses Mal wieder nicht hin, er war allerdings besser als der erste. In der ersten Kurve wählte ich dieses Mal die äußere Linie und kam damit besser durch. Nach Runde 1 lag ich auf P24.
Von da an fand ich schnell in meinen Rhytmus und konnte konstante 45er und 46er Zeiten fahren. Damit kam ich wieder weiter nach vorn und konnte auch ein größeres Loch wieder zu fahren. In den letzten Runden des Rennens hatte ich noch einen spaßigen Kampf mit Marc Hepelmann, welchen ich in der letzten Runde noch für mich entscheiden konnte. Das bedeutete Platz 16 im Endergebnis und Platz 12 in der STK-Klasse.
Hier gibt’s meine OnBoard-Aufnahme des ganzen zweiten Rennens:
Alles in allem hatte ich ein sehr schönes Wochenende. Für meinen ersten Besuch in Most bin ich eigentlich zufrieden, auch wenn die Platzierungen nicht meinen Ansprüchen entsprechen. Vom 16.-17. Juni steht nun Schleiz an, dort heißt es wieder Vollgas! Ein großes Dankeschön geht an Dunlop Motorrad, motorrad-ersatzteile24.de, alle privaten Unterstützer und natürlich meinen Vater, der mich immer tatkräftig unterstützt.
Aktuelle Platzierung in der Meisterschaft:
Moto600: P15
STK600: P10