Nur zwei Wochen nach dem Besuch am Schleizer Dreieck stand auch schon die nächste Veranstaltung im Kalender der DRC an. Es ging zum Sachsenring, wo wir aufgrund des engen Zeitplans nur ein Rennen fahren sollten.
Zusammen mit Dennis und Kevin (der mit Hendrik und mir den DLC fahren würde) ging es mit vollgepacktem Transporter bei schönstem Wetter los in den Osten. Nachdem wir alles ausgepackt und uns angemeldet hatten, gingen wir noch auf eine Streckenbesichtigung. Der Sachsenring ist schon eine echt wahnsinnige Rennstrecke. Wunderschön in die Landschaft eingebettet und mit vielen Bergab- und Bergauf-Stücken. Zusammen mit den wahnsinnig langen Radien stellt das eine ordentliche Herausforderung dar. Ich konnte es kaum erwarten am Sonntag die ersten Runden zu drehen.
Training – Kurve 11 zeigt direkt, warum sie so gefährlich ist
Früh morgens ging es für uns schon in freie Training. Um 8:00 Uhr war es noch etwas kühler, der Tag zeigte sich aber schon von seiner schönen Seite und wartete mit viel Sonne auf. Ich ging also auf die Strecke und versuchte erstmal eine Linie sowie meine Punkte und Gänge zu finden und zu sortieren. Doch nach drei Runden stürzte Marc direkt vor mir in der berüchtigten Kurve 11 über’s Vorderrad. Ein wirklich unschöner Anblick, denn bei knapp 170 km/h überschlägt es den Fahrer im Kiesbett ordentlich und das Motorrad macht ebenfalls mit.
Sofort danach wurde die rote Flagge geschwenkt und das Training unterbrochen. Etwas blöd, wenn man sowieso nur 2 x 20 Minuten Zeit hat, um sich auf das Rennen vorzubereiten. Ich konnte jede Runde gebrauchen und hatte schon Sorge, dass wir gar nicht mehr raus fahren könnten. Doch nach knapp 5 Minuten sprang die Ampel wieder auf grün und wir konnten doch noch das Training zuende fahren. Mit der Strecke kam ich anscheinend sofort klar, denn nach dem freien Training hielt ich schon bei einer 1:36,9 und war damit auf dem 10. Platz.
Qualifying – deutliche Verbesserung und gute Startposition
Nach dem Training machte ich mir meine Gedanken zur Strecke und wie ich weiter Zeit finden konnte. Denn eine Stunde später stand bereits das Qualifying an, was bis dato noch nicht zu meinen Stärken zählte. Am Hinterrad gab es einen frischen Dunlop D213 und raus ging es auf die Strecke. Ich fand sofort wieder gut rein und konnte mich auch schneller als sonst an den frischen Hinterreifen anpassen. Relativ früh im Quali schaffte ich es auf eine 1:33,481. Diese Zeit reichte für den 13. Startplatz von 26 Startern, was eine gute Ausgangsposition für das Rennen sein sollte.
Danach lief ich auf eine Gruppe auf und konnte dadurch meine Zeit nicht mehr verbessern. Anstatt mich zurück fallen zu lassen, nutzte ich die Gelegenheit und suchte mir die Stellen heraus, an denen man am Sachsenring gut überholen kann. Für mich war das eindeutig die Variante, mit Überschuss aus der langen Links runter zur Karthalle zu kommen und dann auf der Bremse in Turn 8 innen vorbei zu stechen.
Das Rennen – nur ein Versuch
Unser einziges Rennen der DRC startete ebenfalls nur etwas über eine Stunde nach dem Qualifying. Boxenampel auf Grün, raus, Startaufstellung, WarmUp-Lap, Startaufstellung – mittlerweile immer mehr Routine. Die roten Lampen der Startampel erlöschen und los geht’s. Ich erwischte einen guten Start und konnte direkt ein paar Positionen gut machen. Aus der ersten Runde kam ich als 11. Danach ging ich an Kay Littmann vorbei, weiter vorne war der Zug allerdings schon abgefahren. Auf der Boxentafel, die Dennis mir optimalerweise jede Runde zeigte, sah ich allerdings ein +0. Also keine Zeit zum ausruhen, mir klebte jemand am Heck.
Markus Witte fand schließlich einen Weg vorbei. Ich versuchte mich an sein Hinterrad zu hängen, konnte zu diesem Zeitpunkt sein Tempo allerdings nicht mitgehen. Nur zwei Runden später presste sich Bastian Ubl im Omega innen rein und nahm mir eine weitere Position ab. Aus dem Rhytmus gebracht, verlor ich im Laufe der Runde noch eine weitere Position an Timmi Jecht (SBK750-Wertung).
Nachdem ich mich wieder gesammelt hatte, fuhr ich schnellere Rundenzeiten als zuvor und konnte mich direkt hinter den beiden halten. Gegen Ende verlor Bastian Ubl etwas an Speed und Timmi ging an ihm vorbei. Nachdem ich in der vorletzten Runde meine Bestzeit des Tages fahren konnte (ein Lob an die konstante Performance der Dunlop-Reifen!), war ich ebenfalls direkt an Bastis Hinterrad und konnte mir auf dem Weg in die letzte Runde den Platz wieder schnappen. Nach einem turbulenten Crash von Paul Fröde, der leider mit Hendrik in Turn 11 kollidierte, rutschte ich einen weiteren Platz nach vorne. So ging es dann zur Zielflagge.
Endergebnis: P8 Gesamt | P4 STK | Bestzeit: 1:32.533
Im Endergebnis ein super Rennnen für meine sehr dürftige Streckenkenntnis des Sachsenrings. Nach Bereinigung des Klassements erhielt ich Meisterschaftspunkte für P6 in der Moto600 und P3 in der STK600. Dadurch ergibt sich auch ein großer Sprung in der Gesamtwertung. Aktuell stehe ich in der Moto600 auf P11 und in der STK600 auf P5. Damit bin ich, in Anbetracht meiner ersten vollen Saison in einer Rennserie und meiner geringen Erfahrung bei Sprintrennen, sehr zufrieden. Auch die Lernkurve zeigt nach oben und ich kann mich immer besser auf die R6 einstellen.
Der nächste und vorletzte Lauf der DRC steht in drei Wochen im französischen Dijon an. Dies ist die erste Strecke im Kalender, auf der ich bereits Erfahrung habe. Der Gashahn wird dann wieder auf laut gedreht!
Vielen Dank natürlich an meine Sponsoren Dunlop Motorrad, motorrad-ersatzteile24.de, Driftix sowie meine privaten Unterstützer. Zusätzlich auch ein Dankeschön an Dennis, der den langen Weg mit auf sich genommen hat um mir bzw. auch uns in der Langstrecke mit einer helfenden Hand und Erfahrung beizustehen. Ich bin immer wieder froh, dieses wunderbare Hobby mit so vielen tollen Menschen in diesem Fahrerlager teilen zu dürfen.