DRC 2 Schleiz – Die German TT

DRC 2 Schleiz – Die German TT

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Nachdem die DRC in Most in die Saison 2018 gestartet war, ging es vier Wochen später zum zweiten Lauf am Schleizer Dreieck. Für viele ein absolutes Highlight der Saison, denn selten bekommt man die Chance auf dieser einzigartigen Naturrennstrecke zu fahren. Doch so schön wie das Schleizer Dreieck auch ist, so hart ist es auch dort schnell zu sein. Viele blinde Kurven, kaum Anhaltspunkte und schnelle Stellen, die viel Mut erfordern.

Unkompliziertes Training am Freitag

Wie bereits in Most kannte ich die Strecke nur aus Videos. Also nutzte ich den Freitag um mir die Strecke zu gewöhnen und mir die richtigen Punkte einzuprägen. Ich verwendete dazu noch den Dunlop-Hinterreifen aus Most. Erst gegen Ende des Tages baute dieser merklich ab, ließ es aber trotzdem zu in meiner vorletzten Runde noch fast an meine Tagesbestzeit von 1:37.9 zu kommen. Mit über 150 zurückgelegten Runden hatte er sich seinen Ruhestand dann aber doch verdient. Mein erstes Fazit von der Strecke: absoluter Wahnsinn, macht richtig viel Spaß, aber auch sehr anstrengend für Kopf und Körper.

Qualifyings 1 & 2 - Schwüle Luft und mangelnder Grip

Am Samstag Morgen standen Q1 & Q2 an. Die Temperaturen stiegen rasch auf 24-25°C, jedoch machte es die Wolkendecke zu einem sehr drückenden Klima. Mit einem neuen Hinterreifen ging es zum Q1 auf die Strecke. Nachdem ich mich Freitag so lange auf den alten Hinterreifen eingeschossen hatte, fiel es mir sehr schwer den Grip des neuen Gummis zu nutzen und schaffte es nur auf eine 1:37.0. Damit war ich nicht zufrieden, denn ich hatte mir nach dem positiven Freitag doch deutlich mehr vorgenommen.

Einlegen in die letzte Kurve.

Q2 sollte zu einer sehr turbulenten Session werden. Das Heck benahm sich etwas daneben und es fehlte deutlich an Grip. Die zwischendurch gemachten Änderungen am Fahrwerk und eine kleine Anpassung des Luftdrucks stellten sich somit als falsche Richtung heraus. Nach ein paar Runden verschätzte sich ein Konkurrent hinter mir in der Linkskurve beim Dorf und traf mein Heck relativ hart. Er stürzte während ich nach einem kleinen Ritt durch die Wiese weiter fahren konnte. Trotzdem musste ich in der Pitlane kurz checken ob an der R6 irgendwelche Schäden entstanden waren. Danach fuhr ich weiter und schaffte es wieder nur auf eine 1:37.0. Das bedeutete Startplatz 26 von 35 Startern.

 

Rennen 1 - guter Start, blöde Fehler

Nach weiteren Anpassungen hoffte ich, dass der Reifen sich im ersten Rennen wieder etwas erholen würde. Mit etas mehr Routine nahm ich meine Startposition zwische Bastian Ubl und Marco Conrad ein. Nach den miserablen Starts in Most wollte ich mir weniger Druck machen und einfach versuchen schnell loszufahren ohne zuviel nachzudenken. Der Plan ging auf, ich erwischte einen guten Start und konnte direkt einige Positionen gutmachen. In der ersten Kurve ging es über die Außenbahn durch das Getümmel. Nachdem sich das Feld nach einer halben Runde etwas sortiert hatte versuchte ich einen Rhytmus zu finden. Der Grip auf der linken Flanke war immer noch nicht gut, aber etwas besser als in Q2.

Nach kurzer Zeit ging der vor mir liegende Per Behmer weit und ich konnte durchschlüpfen. Auf P23 liegend klaffte nach weiter vorne allerdings eine etwas größere Lücke. Drei Runden später ging Per wieder an mir vorbei und ich konnte nicht weiter folgen. Nach zwei weiteren Runden hatte ich Michael Berger in Sicht und versuchte mich ran zu Fahren. Auf Start/Ziel kam ich dann in Genuss seines Windschattens aber verpasste dann meinen Bremspunkt für die erste Kurve. Diesen Fehler nutzte Bastian Ubl sofort und stellte sich zum Buchhübel innen rein. Ich versuchte ein paar Mal zu kontern aber schaffte es nicht in eine gute Position für einen Angriff zu kommen. Bastian befand sich in der letzten Runde im Kampf mit dem immer noch vor uns liegenden Berger. Ich hoffte auf einen Fehler der Beiden in der letzten Schikane und versuchte möglichst nah dran zu sein. Das führte allerdings zu einem Verbremser meinerseits und ich musste weit gehen. Das kostete mich unnötigerweise kurz vor der Zielfagge noch eine Position.

Endergebnis: P26 Gesamt | P15 STK | Bestzeit: 1:35.984

Rennen 2 - neue Reifen neues Glück

Vor Bastian Ubl über den Buchhübel.

Da sich der Hinterreifen in Rennen 1 nicht erholte, musste ich für das zweite Rennen noch einen neuen Reifen nehmen. Um die 20 Minuten zusätzlich etwas leichter zu gestalten montierte ich auch einen neuen Vorderreifen. Den guten Start aus dem ersten Rennen konnte ich leider nicht wiederholen und verlor ein paar Positionen. Aus Runde 1 kam ich auf der 25. Position. Nach und nach schaffte ich aber mehrere Konkurrenten zu überholen ohne zu lange in Kämpfe verwickelt zu sein. So kam ich weiter nach vorne während ich konstante Rundenzeiten halten konnte. Kleine Änderungen aus dem morgendlichen WarmUp stellten sich ebenfalls als gut heraus und die Dunlop-Reifen boten wieder den gewohnten konstant guten Grip. Mit diesem Rennen konnte ich das Wochenende trotz des schwierigen Samstags doch noch mit einem guten Gefühl beenden.

Endergebnis: P19 Gesamt | P8 STK | Bestzeit: 1:35.463

Somit ist das Wochenende am Schleizer Dreieck auch schon wieder Geschichte. Es war eine tolle Veranstaltung mit tollem Flair und viel Spaß. Trotz Problemen konnte ich mich kontinuierlich verbessern und habe keinen Sturz fabriziert, was auf dieser Strecke sehr wichtig ist. Aufgrund der vielen Gaststarter konnte ich gute Punkte sammeln. Jetzt geht es nach einer kurzen Pause direkt zum Sachsenring, wo ich wahrscheinlich neben dem DRC-Lauf auch am Lauf des Deutschen Langstrecken Cups teilnehmen werde.

Bedanken muss ich mich bei Dunlop Motorrad, motorrad-ersatzteile24.de, Driftix, alle privaten Unterstützer und meinen Vater. Außerdem geht ein Dankeschön an Frank Häfner, der mir mittlerweile immer mit Rat und Tat zur Seite steht sowie an alle anderen helfenden Hände im Fahrerlager. Immer wieder schön zu sehen wie hier jeder jedem unter die Arme greift, egal wie lange man sich kennt.

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